Südtiroler Spinatknödel

Südtiroler Spinatknödel schmecken zu jeder Jahreszeit

Etwas Grünes nicht nur zu Ostern

Die kulinarische Reise geht heute nach Südtirol. Spinatknödel mit brauner Butter und Parmesan sind dort ein traditionelles Gericht und das nicht nur zur Fastenzeit. Wenige Zutaten, großer Geschmack, das zeichnet die Südtiroler Knödelspezialität aus. Eine Legende besagt, dass Landsknechte in einer Gaststätte ein schnelles Essen bestellten und die Wirtin nichts mehr im Haus hatte als altes Brot, Milch und Eier. Ob so der Knödel entstanden ist? Wer weiß. Fest steht, das karge Leben auf den Bergbauernhöfen machte erfinderisch und ließ nichts verkommen, auch nicht altes Brot. Wir ergänzen unsere Spinatknödel hin und wieder gerne mit einem Möhren-Lauch-Gemüse, aber eins bleibt gleich: Walnüsse und Parmesan gehören, wie in Südtirol, immer dazu.

Südtiroler Spinatknödel mit Möhrengemüse

Zutaten:

  • 250 g altes Weißbrot oder alte Brötchen,
  • 125 ml Milch, 2 Eier, 50 g würziger Käse,
  • 250 g Blattspinat, 80 g Butter, 120 g Zwiebel,
  • 1 Knoblauchzehe, Pfeffer, Salz, etwas
  • Muskat, Parmesan und Walnusskerne

Und so geht’s:

  • Brötchen oder Weißbrot klein schneiden und in einer großen Schüssel mit der lauwarmen Milch übergießen und salzen.
  • Eier verquirlt über die Knödelmasse geben und ruhen lassen.
  • Spinat putzen und blanchieren.
  • Anschließend gut ausdrücken, auskühlen lassen und klein hacken.
  • Zusammen mit dem geriebenen Käse zur Knödelmasse geben und alles gut durchkneten.
  • Zwiebeln fein schneiden und in der Butter goldbraun anschwitzen.
  • Knoblauch fein schneiden und kurz mit den Zwiebeln andünsten.
  • Das Butter-Zwiebel- Knoblauch-Gemisch zum Teig geben und gut durchkneten.
  • Den Knödelteig eine halbe Stunde ruhen lassen und anschließend gleich große Knödel formen (Masse ergibt 12 Knödel).
  • Einen großen Topf Wasser aufsetzen und die Knödel in leicht siedendem Wasser rund 15 Minuten ziehen lassen.
  • Anschließend entweder mit brauner Butter oder Gemüse servieren und dabei mit Walnüssen und Parmesan bestreuen.

Spinat gehört zur Frühlingsküche

Spinat ist gesund und macht stark, diese Aussage hörten ganze Generationen von Kindern. Die Geschichte des Comic-Helden Popeye, der dank seines Spinatgenusses als Sieger so mancher Prügelei hervortrat, unterstrich diese landläufige Meinung, die auf einem Rechenfehler beruhte. Hatte man doch versehentlich den Eisenwert von getrocknetem Spinat dem des frischen zugeschrieben, der zu 90 Prozent aus Wasser besteht und deshalb nur 10 Prozent des Eisengehalts eines getrockneten enthält. Nichtsdestotrotz ist Spinat mit seinem hohen Vitamin-C-Gehalt und vielen Mineralstoffen ein gesundes Gemüse und kann weitaus mehr, als nur in pürierter Form als Beilage dienen. In Spinatknödeln, Suppen, im Auflauf, als Zutat herzhafter Kuchen, Salate, Smoothies und nicht zuletzt als Hauptzutat von Maultaschen findet der Spinat seinen Platz nicht nur in der schwäbischen Küche.

Kein Grund zur Klage

Für viele Christen gehört Spinat traditionell zum Gründonnerstagsessen. Und so manch einer verbindet das Grün des jungen Spinats mit dem Wortanfang des Tages, an dem Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern feierte. Doch diese Schlussfolgerung ist nicht ganz richtig, kommt doch nach Meinung vieler Theologen das „Grün“ in Gründonnerstag vom mittelhochdeutschen „greinen“ (wehklagen). Denn nach dem Mahl wurde Jesus von Judas verraten. Andere wiederum sagen, es gehe auf das lateinische Wort „virides“, übersetzt „die Grünen“, zurück. So war es im Mittelalter üblich, die Büßer, die nach der Fastenzeit und dem Kirchenbußerlass am Tag vor Karfreitag wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen wurden, so zu nennen, da die liturgische Farbe Grün für frisch, erneuert und sündenlos steht. Dem Schwaben ist in diesen Tagen eins wichtig, zusammen mit Nudelteig versteckt der Spinat das Fleisch in den ach so beliebten Maultaschen. Traditionell gibt es ja in der Fastenzeit bis zum Ostersonntag kein Fleisch, aber die Schwaben gehen davon aus, dass der Ausspruch „Gott sieht alles“ nicht bis ins Innere der liebevoll genannten „Herrgottsbscheißerle“ reicht.

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